Mit dem Einsatz des neuen 96-fach-Kavitätenwerkzeugs von Mould & Matic gelingt Herstellern medizinischer Diagnosegeräte ein doppelt so hoher Ausstoß wie bisher. Greiner Bio One produziert damit knapp 300 Millionen Stück Blutröhrchen- verschlusskappen pro Jahr.
Es ist das bislang größte medizintechnische Werkzeug, das die Mould & Matic Solutions GmbH, Micheldorf/Österreich, entwickelt hat: Nach rund 20-wöchiger Projektdauer war das 750 mm x 600 mm messende Werkzeug prozessreif. Es verfügt über 96 Kavitäten – und damit über exakt doppelt so viele Einsätze wie beim bisher verwendeten Werkzeugtyp. Nun fertigt das Werkzeug 96 fertige Verschlusskappen alle 6 s.
Das Unternehmen kann im Bereich Medizintechnikauf mehrere innovative Entwicklungen aus den vergangenen Monaten zurückschauen. So laufen sämtliche Petrischalen-Etagenwerkzeuge des oberösterreichischen Werkzeugbauers in der Produktion mit einer Zykluszeit von circa drei Sekunden.
Ein weiterer Höhepunkt war die Umsetzung eines Automatisierungsprojektes für medizintechnische Anwendungen: In einer doppelten Verschraubanlage werden Becher und Deckel automatisch vereinzelt, zweireihig aufgesteckt und anschließend verschraubt. „Unsere automatischen Kartonieranlagen ermöglichen einen Human-touch-free- Prozess“, erklärt Geschäftsführer Erwin Altendorfer. Seit mehr als zwei Jahrzehnten sammelt der Betrieb mittlerweile Erfahrung im Bereich Medizintechnik. Dieser macht bei Mould & Matic einen wesentlichen Anteil des Geschäftes aus und vergrößert sich laut Altendorfer sukzessive. Die Produktvielfalt erstreckt sich großteils über rotationssymmetrische Teile. Die Hauptgruppe der Werkzeuge für die Medizintechnik umfasst die Bereiche Pipettenspitzen, Petrischalen, Blutröhrchenverschlusssysteme (Stopfen), Blutröhrchen, Röhrchenhalter sowie Analyse- und Reaktionsgefäße.
„Wir legen großen Wert auf die Wartungs- und Umbaufreundlichkeit unserer Werkzeuge“, betont Projektmanager Christian Sageder. Das gilt auch für die Produktion im Handlingsgerätebau, für den das Unternehmen hochqualitative Entnahmen und Assemblingautomaten herstellt.
Wie in der Erzeugung von Tiefziehwerkzeugen investiert der Hersteller von medizintechnischen Werkzeugen auch im Bereich Spritzgusswerkzeuge in die Lebensdauer der Produkte. Gehärtete Kavitätenplatten und korrosionsbeständige Aufbauten gewährleisten eine effektive Nutzung der Erzeugnisse.
„Unsere Kunden verwenden unsere Werkzeuge teilweise seit fast 20 Jahren“, betont Projektmanager Sageder. Dort kommen dann die Testwerkzeuge, beispielsweise für Röhrchenverschlusssysteme, nach genauer Abstimmung auf die jeweiligen Anforderungen zum Einsatz.
Mould & Matic arbeitet von der Konzeption bis zum Aufbau der fertigen Anlage mit dem Anwender zusammen. Die Kooperation mit verschiedenen Spritzgussmaschinenherstellern ermöglicht dem Werkzeugbauer auch das Realisieren von individuellen Einzellösungen. Durch die Standardisierung der eingebauten Teile kann die Ersatz- teilehaltung vereinfacht werden. Das Qualitätsmanagement-System baut auf optische Messmaschinen von Hitec und taktile Messeinrichtungen von Zeiss. In der Micheldorfer Zentrale des oberösterreichischen Unternehmens hat man sich vor allem auf die Erzeugung von Spritzgusswerkzeugen im Bereich Medizintechnik spezialisiert. Ein Drittel der insgesamt 150 Mitarbeiter des Systemanbieters sind derzeit in der tschechischen Niederlassung Slusovice beschäftigt. An der Grenze zur Slowakei gelegen, verzeichnet das tschechische Tochterunternehmen des Werkzeug- und Maschinenbauers seit der Eröffnung der Niederlassung im Jahr 1995 deutliche Auftragszuwächse. Der Betriebsstandort Tschechien zeichnet sich laut Geschäftsführer Erwin Altendorfer durch seine Fräs-, Dreh- und Schleifkapazitäten sowie sein Leistungsangebot in der individuellen Baugruppen- und Gerätemontage aus. su
Weitere Informationen www.mouldandmatic.com
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