Eine ultrakompaktes Nadelverschlusssystem auf Basis des HPS III-MH Mehrfach- düsenkonzepts erlaubt kleinste Kavitätenabstände bis zu 6 mm und eröffnet damit neue Wege bei der Herstellung medizintechnischer Bauteile.
Bei der Herstellung von transparenten Probengefäßstreifen für die Medizintechnik müssen Bauteile mehrfach auf engem Raum angebunden werden. Hier gilt es, höchste Präzision in Bezug auf Balancierung und gleichmäßiges Öffnungsverhalten sicherzustellen. Um einwandfreie optische Eigenschaften der einzelnen Gefäße zu erzielen, muss eine gleichmäßige Füllung jedes einzelnen Gefäßes vom Boden her erfolgen. Sowohl was das geforderte Öffnungsverhalten als auch die Anschnittqualität angeht, ist damit die Nadelverschlusstechnik das geeignete Verfahren. Zur Demonstration der Leistungsfähigkeit des neuen Nadelverschlusskonzepts wurde bei der Ewikon Heißkanaltechnik GmbH, Frankenberg, ein 2-fach Testwerkzeug gebaut. Dieses fertigt einen Probengefäßstreifen aus PP, bestehend aus zwölf Einzelgefäßen, die über einen Steg miteinander verbunden sind. Jedes Bauteil wird zwölffach auf die Gefäßböden angespritzt. Der Anspritzpunktabstand beträgt hier 9 mm, das Nadelverschlusskonzept erlaubt allerdings einen minimalen Abstand von nur 6 mm.
Auf den Längsseiten der Düse sind jeweils sechs Schmelzeauslässe positioniert. Jeder Auslass speist über ein speziell geformtes Wärmeleitelement zwei parallel am Düsenkörper vorbeitauchende Nadeln. So können pro Reihe zwölf Nadeln angeordnet werden, die über eine Hubplatte absolut gleichzeitig betätigt werden. Die Nadelführungs- und Dichtelemente sind im temperierten Formeinsatz montiert und stehen mit keiner Heißkanalkomponente im direkten Kontakt. So ergibt sich ein absolut dichtes und verschleißarmes System. Das Fließkanallayout im Inneren des Düsenkörpers garantiert eine perfekte natürliche Balancierung, die mit konventionellen schlanken Düsen, wenn überhaupt, nur mit sehr hohem technischen Aufwand erreichbar wäre. Mittels seiner relativ großen Masse stellt der Düsenkörper eine stabile und homogene Wärmequelle mit sehr konstanter Temperatur dar, die über die kurzen Wärmeleitelemente in unmittelbarer Nähe der Anschnittpunkte wirkt. Zur Regelung dieses thermisch sehr ausgewogenen Systems ist dabei nur ein minimaler Aufwand erforderlich. Eine 2-fach Form mit 24 Anspritzpunkten wird mit nur zwei Regelstellen betrieben. Weiterhin zeichnet sich das Konzept den Angaben zufolge durch seine Wartungsfreundlichkeit, insbesondere durch gute Zugänglichkeit der Anschnitte aus. Da zum Einbau der Düse keine Teilung der Formeinsätze notwendig ist, ist der Anschnittbereich einfach über die Trennebene der Spritzgießmaschine zugänglich. Von dort können, nachdem die Nadeln in eine Wartungsposition gefahren wurden, die Wärmeleitelemente montiert oder demontiert werden, um zum Beispiel Fremdmaterial aus der Vorkammer entfernen zu können. su
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