Leuchtdioden zu entwickeln, die die Nervenzellen der Hörschnecke stimulieren, ist das Ziel des Projekts „Licht hören“ von Prof. Ulrich T. Schwarz, Inhaber des Lehrstuhls für Optoelektronik am Institut für Mikrosystemtechnik (Imtek) der Uni Freiburg und Gruppenleiter am Fraunhofer-Institut für Angewandte Festkörperphysik IAF, und Dr. Patrick Ruther vom Lehrstuhl für Materialien der Mikrosystemtechnik am Imtek. Der Ansatz des Projekts sieht vor, die Nervenzellen nicht elektronisch, sondern optogenetisch zu stimulieren – mit Hilfe von Mikro-Leuchtdioden in Form linearer Ketten. Angeregt werden licht-sensibilisierte Nervenzellen im Innenohr, zum Beispiel mit blauem Licht von geringer Intensität. Die Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Uni Göttingen und der Starnberger Cochlea-Implantat-Hersteller MED-EL haben bei Mäusen nachgewiesen, dass der Ansatz Erfolg verspricht. Die Wissenschaftler entwickeln gemeinsam die Mikro-Leuchtdioden und integrieren sie in flexible Sonden, die in den winzigen Gehörgang im Innenohr passen. Mit ihnen lässt sich die Zahl der stimulierenden Kanäle erhöhen, wodurch die Frequenzauflösung beim Hören um ein bis zwei Größenordnungen ansteigen soll.
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