Chirurgen und Unternehmen der Medizintechnologie stehen vor der gemeinsamen Herausforderung, die klinische Datenlage zum Nachweis des Nutzens einer neuen Behandlungsmethode zu verbessern. Das verdeutlichten die Experten der BVMed-Innovationskonferenz „Fortschritt erLeben“ unter dem Titel „Mehr Sicherheit und Transparenz – Neue Lösungsansätze in der Versorgung am Beispiel der Chirurgie“ in Berlin. Die Konferenz wurde erstmals in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) durchgeführt.
DGCH-Präsident Prof. Dr. Joachim Jähne betonte dabei, dass es mehr klinische Studien in Deutschland geben müsse. Studienexperte Dr. Markus Diener vom Universitätsklinikum Heidelberg sprach von einer notwendigen „Symbiose von chirurgischer Innovation und Evidenz“. BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt sprach sich für eine differenzierte Nutzenbewertung bei Medizinprodukten nach Risikopotenzial und Innovationsgrad aus. Diese Herangehensweise wurde von Herzchirurg Prof. Dr. Axel Haverich von der Medizinischen Hochschule Hannover unterstützt. Er sprach sich deutlich gegen eine generelle Forderung nach randomisierten Studien in der Chirurgie aus. Prof. Dr. Edmund Neugebauer von der Universität Witten/Herdecke plädierte für ein gestuftes Vorgehen in der Nutzenbewertung von Medizintechnologien aus: von der Fallserie über prospektive Studien bis hin zu randomisierten Studien. Dr. Diener bezeichnete die Fallserie als „guten ersten Schritt für eine Kooperation von chirurgischen Studienzentren mit Unternehmen der Medizintechnologie“.
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