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Brasilien setzt verstärkt auf Qualität und Innovationen

Auslandsmarkt
Brasilien setzt verstärkt auf Qualität und Innovationen

Brasilien setzt verstärkt auf Qualität und Innovationen
Paulo Henrique Fraccaro leitet den brasilianischen Branchenverband für medizinische, zahnmedizinische Geräte, Krankenhaus- und Laborausrüstung Abimo Bild: Abimo
Die Steigerung der Binnennachfrage verwandelt die brasilianische Medtech-Branche: Die wachsende Mittelschicht sorgt für mehr Qualität und sinkende Preise für medizinische und zahnmedizinische Geräte sowie Krankenhaus- und Laborbedarf.

In den letzten zehn Jahren ist die Mittelschicht in Brasilien gewachsen, was zu einem Anstieg der inländischen Nachfrage nach Medizinprodukten und Medizintechnik geführt hat. Dadurch wurde mehr in Innovationen investiert und die Branche insgesamt hat ihre Qualität gesteigert. In den letzten sechs Jahren hat der Verbrauch im Sektor zu einem realen Wachstum von 11,5 % geführt. Allein im vergangenen Jahr ist der sichtbare Verbrauch trotz einer Konjunkturabschwächung im Land um 4 % gestiegen.
Investitionen in Krankenhausstruktur
„Wir leben in einem Zeitraum tiefgreifender Änderungen, denn die steigende Nachfrage und die Veränderungen im Konsumverhalten bei Medizingeräten, Zahnmedizinprodukten und Laborbedarf führen zu einer Reifung der Medizintechnik- und Gesundheitsbranche. Wir stellen mehr her, mit höherer Qualität und zu niedrigeren Kosten“, erläutert Paulo Henrique Fraccaro, Leiter des brasilianischen Branchenverbands für medizinische, zahnmedizinische Geräte, Krankenhaus- und Laborausrüstung Abimo. Ein weiterer Faktor, der zur Entwicklung der inländischen Medizinproduktbranche beigetragen hat, ist die Modernisierung der Infrastruktur in den Krankenhäusern in den letzten Jahren, was auch zu einer Zunahme des Medizintourismus nach Brasilien geführt hat.
Hoher Anteil an plastischer Chirurgie
Die internationale Anerkennung der Qualität der plastischen Chirurgie und ästhetischen Medizin in Brasilien verhilft den brasilianischen Herstellern von Produkten für den Gesundheitssektor zu einem Aufschwung. Brasilien gehört zu den zehn Ländern mit der größten Zahl an Fachärzten für plastische Chirurgie und ästhetische Medizin der Welt. Verfahren wie Brustvergrößerung zum Beispiel sind hier preislich günstiger als in Ländern wie den USA oder in Großbritannien. Das Land ist zudem weltweit für Behandlungen in den Bereichen Onkologie, Kardiologie, Orthopädie und Neurologie bekannt.
Gutes Image brasilianischer Produkte
Der Wandel der Branche zeigt sich auch am Image der brasilianischen Produkte im Ausland. Eine Studie, die vom Abimo mit Kunden und Meinungsbildnern in den Zielmärkten – wie Angola, Chile, Spanien, USA, Indien, Mexiko und der Türkei – durchgeführt wurde, ergab, dass brasilianische Produkte bereits aufgrund ihres ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnisses bekannt sind und zudem als kreative und innovative Lösungen geschätzt werden. Die brasilianischen Produkte für die Zahnmedizin gehören laut dieser Studie zu den weltweit besten.
Brasilien exportiert außerdem anspruchsvolle Produkte wie Inkubatoren für Neugeborene in Länder wie die Vereinigten Staaten, Europa und den Nahen Osten. Sie werden am Markt gut angenommen, da sie von hoher Qualität sind und zu wettbewerbsfähigen Preisen auf den Markt kommen. In Lateinamerika werden vor allen Dingen Verkäufe von Wärmestrahlern für Säuglinge und Phototherapiegeräte aus Brasilien getätigt. Im Allgemeinen gelten elektro-chirurgische Geräte aus Brasilien auf den Märkten, in die diese exportiert werden, als sehr zuverlässig. Das Gleiche gilt für ophthalmologische Geräte und solche zur refraktiven Chirurgie.
Gute Geschäftskontakte auf der Medica
An der diesjährigen Messe stellten 47 brasilianische Unternehmen aus, die am Programm Brazilian Health Devices (BHD) teilnehmen, ein Projekt des Abimo (brasilianischer Branchenverband für medizinische, zahnmedizinische Geräte, Krankenhaus- und Laborausrüstung) in Zusammenarbeit mit Apex-Brasil (Brasilianische Agentur für Wirtschafts-und Exportförderung). Die Aussteller haben in den vier Messetagen knapp 2000 vielversprechende Kontakte geknüpft, die zu sofortigen Geschäftsabschlüssen in Höhe von 348000 US-$ führten. In den nächsten 12 Monaten werden Geschäfte für weitere 12 Mio. US-$ erwartet.
„Wir erwarten eine Steigerung unseres Exportumsatzes um 10 Prozent im nächsten Jahr nach unserer Teilnahme an der Medica“, sagte Flávia Carvalho, Exportleiterin bei HPBio. Für sie war die Teilnahme an der Messe vor allem wichtig, um ihr neues Produkt, einen Katheter zur Überwachung des Hirndrucks und der Hirntemperatur, vorzustellen, der 2017 auf dem europäischen Markt eingeführt werden soll. Daneben gelang es neue Kunden in Ländern zu gewinnen, wo das Unternehmen bereits vertreten ist, sowie in Regionen, wo es noch keine Vertretungen hat.
Kontaktstelle für potenzielle Partner
„Wir haben wichtige Kontakte mit potenziellen Partnern aus Ländern wie Deutschland, Italien, Luxemburg und Indien hergestellt“, freut sich Carlos Melo, Direktor des Unternehmens Corcam Tecnologia, das sich auf Geräte zum Monitoring der Herzgesundheit spezialisiert hat und zum ersten Mal an der Medica teilgenommen hat. „Eines der wichtigsten deutschen Unternehmen für Herzmonitoring hat unser Gerät gesehen und es besteht die Aussicht auf eine Partnerschaft“, sagte er. Das Unternehmen stellte in Düsseldorf ein autonomes und intelligentes System zum Langzeitmonitoring der Herzgesundheit vor, das mögliche kardiale Ereignisse frühzeitig erkennt.
http://brazilianhealthdevices.com/en
Bild: Abimo
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