Physikalische Faktoren in der Medizin und die sich daraus ergebenden Therapieansätze werden Wissenschaftler zukünftig am neuen Erlanger Zentrum für Physik und Medizin in Erlangen (EZPM) erforschen. In dem Zentrum schließen sich das Max-Planck-Institut für die Physik des Lichts (MPL), das Universitätsklinikum Erlangen und die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) zusammen, um medizinisch relevante Fragen der Biophysik und Biomathematik zu klären. Den Bau des Zentrums und die wissenschaftliche Erstausstattung fördert der Freistaat Bayern mit rund 60 Mio. Euro.
„Die Physik bietet bisher ungeahnte Möglichkeiten, erkranktes Gewebe zu untersuchen und zu charakterisieren, um Erkrankungen zu erforschen und zu beeinflussen“, sagt Georg Schett, Direktor der Medizinischen Klinik 3 für Immunologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Erlangen. „Das Erlanger Zentrum für Physik und Medizin wird weltweit einmalig sein, weil wir hier stärker als in vergleichbaren Einrichtungen physikalische Prozesse in den Blick nehmen, die bei der Entstehung von Krankheiten eine Rolle spielen und vielleicht neue Therapien ermöglichen“, sagt Vahid Sandoghdar, Direktor am MPL und einer der Initiatoren des Zentrums.
Im EZPM werden mit den verschiedenen Disziplinen auch unterschiedliche wissenschaftliche Kulturen und Sprachen zusammentreffen – und das Zentrum soll in gewisser Weise „wie ein Simultanübersetzer zwischen den Disziplinen“ wirken.