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Konsole schützt die Elektronik - Elektronikgehäuse

Elektronikgehäuse
Konsole schützt die Elektronik

Elektronikgehäuse | Die Bocard-Baureihe des Bünder Gehäusespezialisten Bopla erfüllt selbst die hohen Ansprüche für den medizintechnischen Einsatz. Bei der Behandlung mit magnetischer Zellstimulation erlaubt sie, das Gerät über eine Konsole mit Touchdisplay zu bedienen.

Thomas LükeBopla Gehäuse Systeme, Bünde

Das französische Unternehmen Microtec ist spezialisiert auf die Entwicklung eingebetteter elektronischer und mechatronischer Systeme, Test Engineering-Dienstleistungen, industrielle Verkabelungen, kleine und mittlere Serien sowie betriebliche Wartung. Die Kunden des Unternehmens stammen aus der Luft- und Raumfahrt, der Automobilindustrie und dem medizinischen Bereich. Aus der Medizintechnik kam auch einer der jüngsten Aufträge für Microtec. Das Unternehmen Z Violyne stellt ein gleichnamiges Produkt zur magnetischen Zellstimulation her. Teil des Produkts ist eine Konsole mit Touchdisplay, über das der Patient beziehungsweise der Therapeut die Stärke des Magnetfeldes und des Energieflusses sowie die Dauer der Behandlung einstellen kann. Microtec erhielt den Auftrag zur Fertigung dieser Konsole inklusive Entwicklung der entsprechenden Elektronik und Steuerungssoftware.
Auf der Suche nach einem möglichen Lieferanten für ein passendes Konsolengehäuse wurde Microtec im Internet fündig: Die Bopla Gehäuse Systeme GmbH aus Bünde konnte mit einem flachen lichtgrauen Gehäuse mit Foliendeckel aus ihrer Bocard-Baureihe alle Anforderungen von Microtec erfüllen. Das modulare Gehäusesystem passt sich nahezu jeder Anforderung optimal an.
Fünf Grundgrößen für Medtech-Anwendungen
Dazu trägt der optional flexibel positionierbare und abtrennbare Klemmenraum ebenso bei wie das Zubehör. Hartpapier-Trennplatten, Frontplatten aus Aluminium, Wandbefestigungen und schwenkbare Griffe oder Aufstellbügel ermöglichen eine vielseitige Anwendung der Bocard-Gehäuse, die in insgesamt fünf Grundgrößen, zwei Höhen und mit sechs verschiedenen Fronten erhältlich sind. Bei dem um 180° klappbaren Gehäusedeckel hat der Anwender die Wahl zwischen einer glasklaren Version im licht- oder graphitgrauen Rahmen sowie einem blickdichten Foliendeckel in licht-oder graphitgrau mit abgesenkter Fläche für die Integration einer Folientastatur. Für diesen entschied sich auch Microtec. Eine Zwischenrastposition bei 90° verhindert ein unkontrolliertes Zufallen des Deckels, der wahlweise mit der Hand oder per Werkzeug geöffnet werden kann und optional auch mit einem Zylinderschloss lieferbar ist.
Da das Gehäuse als mobile Konsole genutzt wird, entschied sich Microtec für ein flaches Unterteil. Damit ist das Z Violyne, das mit einer Länge von 229 mm und einer Breite von 203 mm in etwa über die Abmessungen einer DIN A4-Seite verfügt, nur 59 mm hoch. Für eine ergonomische Handhabung lassen sich rückseitig am Unterteil zusätzliche Griffelemente befestigen. Sie verdecken gleichzeitig die dort vorhandenen Montageöffnungen.
Diese Option wählte auch Microtec, da bei der Entscheidung für ein geeignetes Konsolengehäuse neben der Anpassungsfähigkeit des Grundgehäuses insbesondere die Ergonomie und nicht zuletzt auch die Farbe – ein für medizintechnische Geräte typisches freundliches Lichtgrau – ausschlaggebend waren. Neben den beiden Griffelementen verbessern zwei Aufstellbügel die Geräteergonomie zusätzlich. Sowohl Griffe als auch Aufstellbügel gehören zum Bocard-Standardzubehör. Microtec wählte bei den Griffen die Sonderfarbe Lichtgrau (RAL 7035) – Standard wäre graphitgrau gewesen – und etwas höhere Sonderstellbügel. Sie sorgen für einen steileren Aufstellwinkel des Geräts und damit für eine bessere Sicht der Patienten auf den Bildschirm auch im Liegen.
Kupfer-Technologie schützt die Tastatur
Bei der Tastatur entschied sich Microtec für eine Folientastatur auf Kupferbasis. Diese besonders hochwertige Technologie hat den Vorteil, dass Brüche am Folienkabel aufgrund der hohen Flexibilität des kupfer-kaschierten Materials nahezu ausgeschlossen sind. Auch die häufig bei Tastaturen auf Basis von Leitsilber auftretenden Probleme der Silbermigration sind bei Tastaturen mit galvanisch versilberter kupfer-kaschierter Basisfolie praktisch ausgeschlossen. Auf Wunsch vergoldet das Unternehmen auch die Basisfolien. Anders als bei der Leitsilbertechnologie, bei der elektrische Bauteile auf die Folientastatur geklebt werden, ist bei der Kupfertechnologie das dauerhaft sichere Verlöten von LED, Fotodioden und anderen Bauteilen auf der Folientastatur möglich.
Die Eingabeeinheit der Tastatur des Z Violyne wurde in der Profiline-Technologie mit Hinterleuchtung realisiert. Dadurch können die einzelnen Tasten separat zum Leuchten gebracht werden. Das Licht dringt dabei durch ein Loch einer speziellen Schnappscheibe in das integrierte Acryl-Inlay, wo es entsprechend gestreut wird. Gleichzeitig sind die Tastenelemente der Profiline-Folientastatur gut fühlbar und verbessern damit den Bedienkomfort für den Anwender wesentlich.
Neben einer Tastatur benötigte das Z Violyne auch einen Farb-Touchscreen. Bopla bereitete die Integration des resistiven Touchdisplays durch eine entsprechende mechanische Bearbeitung des Gehäuses vor und übernahm auch den Einbau. Eine durchgängige Frontfolie schützt das Display vor mechanischen Schäden. Dieser spezielle Schutz – erreicht wird Schutzart IP65 – erforderte eine sehr präzise Positionierung des Touchdisplays, um eine optimale Funktion und eine professionelle Optik des Geräts zu garantieren. Zudem verhinderte Bopla durch das Auflaminieren einer so genannten „Anti-Newton-Folie“ und winzigen, mit dem bloßen Auge kaum zu erkennenden Abstandshaltern eine Anhaftung zwischen Display und Folie, die andernfalls zu so genannten Newton’schen Ringen führen würde.
Zudem wurde durch Bedampfen des Gehäuseinneren mit Aluminium eine EMV-Schutzschicht aufgebracht. Sie garantiert eine gute Elektromagnetische Verträglichkeit des Geräts – besonders wichtig für den Einsatz als medizinische Magnetfeldkonsole. Microtec erhielt die solchermaßen vorbereiteten Gehäuse und musste lediglich Elektronik – eine Eigenentwicklung von Microtec –, Farbtouchscreen und Lithium-Batterie integrieren.
An der Zusammenarbeit mit Bopla schätzte Microtec neben der kompetenten Beratung und dem großen Engagement bei der Erfüllung der gestellten Anforderungen auch die moderne Produktion der Bünder Gehäusespezialisten. ■
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