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Medizin für Ingenieure: Was in der Bauchchirurgie besser laufen könnte

Medizin für Ingenieure
Was in der Bauchchirurgie besser laufen könnte

Was in der Bauchchirurgie besser laufen könnte
Workshop „Einschnitte – Einblicke: Medizintechniker und Ärzte im Dialog“ am Institut für Klinische Anatomie und Zellanalytik an der Universität Tübingen, Tübingen, 28.06.2017 Foto: Michael Latz
Beim zweiten Workshop Einschnitte – Einblicke diskutierten Mediziner und Ingenieure in Tübingen, was an den Instrumenten für die Bauchchirurgie und der Technik im OP besser sein könnte.

Am menschlichen Präparat zeigen Mediziner der Universitätsklinik Tübingen, welche Herausforderungen bei Operationen auftreten. Im Auditorium sitzen Ingenieure aus der Medizintechnikindustrie, die im Anschluss mit den Ärzten diskutieren, welche Verbesserungen aus technischer Sicht möglich wären und wo eventuell noch Handlungsbedarf besteht.

Nach diesem Prinzip sind die Workshops Einschnitte – Einblicke aufgebaut. Der zweite dieser Art fand Ende Juni in Tübingen statt, und an diesem Nachmittag ging es um das Thema Bauchchirurgie. Eine weitere Miniaturisierung sei wünschenswert, hieß es seitens der Mediziner, um präziser arbeiten zu können und gesunde Strukturen möglichst zu schonen. Möglichst viel von außen, also minimal-invasiv, arbeiten zu können, sei ebenfalls vorteilhaft. Insbesondere für die Kinderchirurgie, wo häufig Eingriffe unter extrem beengten räumlichen Verhältnissen durchgeführt werden, würden besser geeignete Instrumente gebraucht. Dass sich Ärzte in solchen Fällen oft behelfen müssen, weil es zum Beispiel keine passenden Hilfsmittel gibt, um die für die Operation mobilisierten Organe zu halten, zeigte der zugespielte Film von einer Operation an einem Säugling.

Was intelligente Retraktoren leisten könnten

Auch für Eingriffe an Erwachsenen beschrieben die Chirurgen konkrete Wünsche. So war die Rede von „intelligenten Retraktoren“, die Licht besser in den Bauchraum bringen und vielleicht Elektrolytmessungen durchführen oder weitere Informationen liefern könnten. Ein weiterer Punkt, der angesprochen wurde, war die Fixierung der Retraktoren. Einmal eingestellte Retraktoren in ihrer Position zu verändern, versuchen die Ärzte zu vermeiden – wünschten sich aber eine Lösung, die bei Bedarf während der Operation mehr Flexibilität ermöglicht.
Dass die Beleuchtung nicht immer optimal ist und trotz der Bildschirme außer dem operierenden Chirurgen eigentlich niemand am Tisch genau sieht, was gerade passiert, war ein weiterer diskutierter Aspekt. Dabei tauchte die Frage auf, ob nicht eine intelligente Nachführung des Lichtes möglich sei, vielleicht gesteuert durch einen Ring, den der Operateur trägt und der die Position seiner Hand an die Steuerung weiterleitet. Davon erhoffen sich die Ärzte eine passende Beleuchtung, ohne sich verbal mit einem Assistenten darüber abstimmen zu müssen, in welche Richtung das Licht fallen soll.

Hilfe bei der Naht

Wie mühsam das händische Verbinden von Gefäßen mit der Nadel ist, die im Bauchraum abwechselnd von zwei Instrumenten gehalten wird, war live zu sehen. Technische Unterstützung für solche Vorgänge, die das enge Setzen von Stichen ermöglicht, war ein weiterer Wunsch.
Von solchen Anregungen haben sich Medizintechniker bereits inspirieren lassen. Einige unter den rund 50 Teilnehmern waren schon bei der Premiere im Jahr 2016 dabei, und sie berichteten, dass sich aus den Diskussionen damals Ansatzpunkte für Weiterentwicklungen ihrer Produkte oder auch für neue Produkte ergeben hätten.

Mehr Workshops sollen folgen

Die Workshop-Reihe wird zukünftig fortgesetzt und soll ab Januar 2018 zwei Mal jährlich im Januar und Juni stattfinden. Als eines der nächsten Thema ist der Herz-Thorax-Bereich vorgesehen.
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