Mithilfe eines neuen Mikroskopierverfahrens sollen Hirnchirurgen künftig bereits während des Eingriffs gesundes von krankhaftem Gewebe genau unterscheiden können. An diesem CARS-Verfahren (Coherent Antistokes Raman Spektroskopie) arbeiten Wissenschaftler des Dresdner Universitätsklinikums sowie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus gemeinsam mit fünf weiteren deutschen Forschungseinrichtungen. CARS erlaubt das Klassifizieren von Geweben bis hin zu einzelnen Zellen ohne Kontrastmittel und ohne biochemische Marker, allein auf Grundlage der molekularen und biochemischen Zusammensetzung der Zellen. Weltweit erstmals soll so eine optische molekulare Bildgebung live während einer Operation ermöglicht werden. Die schwierige oder fehlende visuelle Abgrenzbarkeit erkrankter von normalen Arealen ist besonders in der Neurochirurgie ein Problem. Herkömmliche Methoden setzen die Kryopräparation voraus, bei der das Gewebe eingefroren und in hauchdünne Scheiben zerschnitten wird, in Kombination mit speziellen Färbungstechniken. Vor allem fehle allen bisherigen diagnostischen Verfahren die zeitlich funktionelle Bildinformation. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,2 Mio. Euro gefördert.
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