Zwei Zimmer der Intensivstation am Campus-Virchow-Klinikum der Charité-Universitätsmedizin Berlin werden so umgestaltet, dass sich das Wohlbefinden kritisch kranker Patienten verbessert und ihre Genesung unterstützt wird. Der Entwurf war Sieger im Wettbewerb „Design & Gesundheitswirtschaft“.
Welchen Einfluss hat die Gestaltung des Krankenzimmers auf die Genesung der Patienten? Das erforschen Intensiv- und Schlafmediziner gemeinsam mit Psychologen während der kommenden 18 Monate am Campus-Virchow-Klinikum der Charité-Universitätsmedizin Berlin. In einem Pilotprojekt werden dazu zwei intensivmedizinische Zimmer an der Charité so eingerichtet, dass medizinische Geräte optisch in den Hintergrund rücken und Geräusche gedämpft werden. Außerdem werden Deckenleuchten installiert, die sich in ihrer Lichtintensität und -frequenz so steuern lassen, dass der natürliche Tag-Nacht-Rhythmus erhalten bleibt. Mit Hilfe von Farben und sich bewegenden Formen, die auf die leinwandbespannte Zimmerdecke projiziert werden, soll zudem eine Atmosphäre geschaffen werden, die Stress mindern und Ängste lösen kann. Das interdisziplinäre Konzept eines interaktiven intensivmedizinischen Patientenzimmers ist in enger Kooperation der Charité mit der Charité CFM Facility Management GmbH, den Berliner Mediengestaltern von Art+Com sowie dem internationalen Architekturbüro Graft entstanden. Der gemeinsame Entwurf „Parametrische (T)Raumgestaltung“ war Sieger im Wettbewerb „Design & Gesundheitswirtschaft“. „Gerade bei der Behandlung von Intensivpatienten spielen die Raumatmosphäre und die Raumgestaltung eine sehr wichtige Rolle“, erklärt Prof. Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin an den Campi Charité Mitte und Virchow-Klinikum. Sie leitet das Forschungsprojekt in enger Zusammenarbeit mit dem Interdisziplinären Schlafmedizinischen Zentrum der Charité. „Dieses fächerübergreifende Projekt ermöglicht es, dass Wissenschaftler und Kreative gemeinsam Ideen finden und diese auch unmittelbar umsetzen um zu erforschen, welche raumgestalterischen Faktoren stressmindernd und genesungsfördernd wirken“, betont Spies.
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