Das Forschungsprojekt „NanocellCare“ an der Universität Jena nutzt die Fähigkeiten bestimmter Bakterien, um Patienten mit chronischen Wunden zu helfen.
Wenn Bakterien in offene Wunden gelangen, droht Gefahr: Bakterielle Infektionen können nicht nur Blutvergiftungen auslösen, sie behindern auch den normalen Heilungsprozess. Dass bestimmte Bakterien jedoch ganz gezielt in der Wundversorgung eingesetzt werden können, will ein interdisziplinäres Forscherteam an der Friedrich-Schiller-Universität Jena im neu gestarteten Projekt „NanocellCare“ zeigen. Die Chemiker des Instituts für Technische Chemie und Umweltchemie lassen von so genannten Gluconacetobacter-Bakterien das Biomaterial Nanozellulose herstellen, das als Ausgangsmaterial für neuartige Wundauflagen dient. Bakteriell synthetisierte Nanozellulose wird mit verschiedenen Wirkstoffen beladen und systematisch für den Einsatz als aktive Auflage für chronische Wunden getestet. Möglich macht das Projekt ein neues Verfahren zur Gewinnung flächiger Nanozellulose. Aufgrund der großen inneren Oberfläche besitzt Nanozellulose ein starkes Wasserbindungsvermögen und kann mit Wirkstoffen beladen werden. „Außerdem lässt sich das Material leicht auf eine Wunde auftragen und schmerzfrei wieder ablösen“, erklärt Projektleiterin Dr. Dana Kralisch. Daher eigne sich bakteriell synthetisierte Nanozellulose (BNC) besonders für die Therapie chronischer Wunden. Diese benötigen einen Verband, der überschüssige Wundflüssigkeit aufnehmen und zugleich heilungsfördernde Wirkstoffe abgeben kann. Der Freistaat Thüringen unterstützt das Forschungsvorhaben in den kommenden zwei Jahren mit knapp 400 000 Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung.
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