Ein Therapiehandschuh für Schlaganfallpatienten oder textile Knochenbestandteile sind Innovationen, die im Mai auf der Techtextil in Frankfurt vorgestellt werden. 400 Aussteller präsentieren Materialentwicklungen und prototypische Ideen für die Medizintechnik.
Neueste Materialentwicklungen und prototypische Ideen für die Medizintechnik werden vom 4. bis 7. Mai auf der Techtextil in Frankfurt vorgestellt: Die Messe Frankfurt erwartet rund 400 Aussteller aus dem In- und Ausland. Bei der Regeneration von Organen, Geweben und Knochen spielen die Textilforschung und Hersteller von Spezialfasern und textilbasierten Vorprodukten eine aktive Rolle. Ein neuartiges textilbasiertes Produkt für Schlaganfallpatienten ist „Tipstim“: Der Patient zieht sich diesen Sensorik-Handschuh über, verbindet ihn mit dem Impulsgeber und startet die Therapiesitzung. Durch die Stimulation der Fingerspitzen werden in den zugeordneten Gehirnarealen plastische Prozesse ausgelöst. Diese innovative Therapieform soll langwierige Trainingsprozesse ersparen. Hersteller ist die Bosana Medizintechnik GmbH in Dorsten, der Prototyp des Smart-Textiles-Handschuhs wurde im Textilforschungsinstitut Thüringen-Vogtland in Greiz entwickelt. Am Institut für Textilmaschinen und Hochleistungswerkstoffe (ITM) der TU Dresden ist es gelungen, medizinisch hochreine Chitosan-Multifilamente – Faserbündel aus den Panzern von Shrimps und Krabben – herzustellen. Daraus werden unterschiedliche Strukturen für Zellträger (Scaffolds) und Implantate für die regenerative Medizin entwickelt. In Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Dresden wurden biologisch abbaubare und deformationsstabile Flockscaffolds auf Basis von Chitosan beforscht. Die 3D-Trägerstrukturen ermöglichen eine Anlagerung patienteneigener Stammzellen, um so die Wiederherstellung beschädigten Knorpelgewebes zu unterstützen. Mit der Radebeuler Innotere GmbH als Kooperationspartner wurde ein bioverträgliches Verbundimplantatmaterial zur Behandlung von Knochenbrüchen mit Osteosynthese-Platten und Marknägeln zur operativen Stabilisierung gebrochener oder zerstörter Knochen entwickelt.
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