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Fachmessen: Plattformen für Personal-Recruiting und Employer Branding
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Auch in der Medizintechnik zeichnet sich der Fachkräftemangel ab, der den Innovationsstandort Deutschland insgesamt beeinflusst. Die Messe Düsseldorf möchte deshalb auf ihren Fachmessen den Fachkräftemangel und das Employer Branding der Firmen thematisieren und zusätzliche Services anbieten.

Wenn im November dieses Jahres die weltgrößte Medizinmesse Medica sowie die parallel stattfindende Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizintechnischen Fertigung Compamed auf dem Düsseldorfer Veranstaltungsgelände ihre Pforten öffnen, werden sich dort wieder rund 130 000 Besucher über neue Entwicklungen, Trends und Herausforderungen der Branche informieren. Aber nicht nur das – an vielen Messeständen werden auch in diesem Jahr wieder die Human Resources Manager der ausstellenden Unternehmen anzutreffen sein.

Employer Branding und Personal-Recruiting sind für die Unternehmen des Wachstumsmarkts Medizintechnik ein Thema, das immer wichtiger wird. Selbst namhafte Unternehmen verspüren in einigen Bereichen verstärkt Schwierigkeiten bei der Besetzung von Stellen: „Für unseren Unternehmensbereich Philips Healthcare Deutschland ist es in den Bereichen IT, Vertrieb und Regulatory Affairs mitunter schwierig, alle Positionen kurz- bis mittelfristig zu besetzen“, sagt Sonja Clauß aus dem Human Resources Management bei Philips Healthcare in Hamburg.
Gesundheit steht hoch im Kurs – und dies wird nach Prognosen des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) auch in den nächsten Jahren so bleiben. Demnach soll der Bedarf an Medizintechnik in Westeuropa und den USA bis 2020 jährlich um rund 4 % steigen, in China und Indien sogar um mehr als 10 %. Gründe dafür sind laut Branchenbericht des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) der medizinisch-technische Fortschritt, die demografische Entwicklung und die Forderung nach mehr Lebensqualität: Immer mehr Patienten sind bereit, Geld zum Wohle ihrer Gesundheit in zusätzliche Dienstleistungen und bessere Qualität zu investieren. Um diese Herausforderungen zu meistern, wird qualifiziertes Fachpersonal dringend benötigt.
Besonders große Schwierigkeiten bereite den Unternehmen derzeit die Besetzung der Stellen im Bereich Forschung und Entwicklung, so der Spectaris-Fachverband Medizintechnik. Sabina Ufferheide, verantwortlich für das internationale Arbeitgeber-Marketing bei Dräger, konkretisiert: „Insbesondere bei gut ausgebildeten Ingenieuren, Wirtschaftsingenieuren und IT-Fachkräften, idealerweise mit SAP-Hintergrund, spüren wir den Fachkräftemangel. Aber auch Spezialisten aus dem Einkauf und dem Qualitätsmanagement sind stark gefragt.“ Ufferheide erwartet auch in der Zukunft eine geringe Anzahl an Bewerbern, die diesen Anforderungsprofilen entsprechen. Umso wichtiger ist es, neue Strategien zu entwickeln, um im „Kampf um die besten Köpfe“ mithalten zu können.
Die Messe Düsseldorf GmbH möchte die Unternehmen dabei als national und international führender Veranstalter von Investitionsgütermessen mit neuen Services unterstützen: „Wir wollen das Thema Fachkräfte-Recruiting entsprechend seiner Bedeutung verstärkt in unsere Messen integrieren“, erklärt Werner M. Dornscheidt, Vorsitzender der Geschäftsführung der Düsseldorfer Messe. Messen seien schließlich längst nicht mehr nur Marktplätze, sondern auch Plattformen der Talentsuche. Das gelte selbstverständlich auch für das Recruiting ausländischer Spitzenkräfte. Eine aktuelle OECD-Studie zeigt auf, dass Unternehmen hier bisher nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen. Die Veranstaltungen der Messe Düsseldorf eignen sich gut für die Ansprache ausländischer Fachkräfte. Schließlich reiste im vergangenen Jahr jeder zweite Besucher der Weltleitmesse Medica aus dem Ausland an. „Durch den hohen Internationalisierungsgrad unserer Messen wird das Anwerben ausländischer Fachkräfte und Führungspersonen wesentlich unterstützt“, bestätigt Dornscheidt.
Durch zahlreiche Services sollen Fachkräfte, Schul- und Hochschulabgänger mit den Unternehmen zusammengebracht werden: „Wir stehen im engen Austausch mit Unternehmen und Verbänden. Als Messegesellschaft wollen wir auf die Signale der Industrie reagieren und unsere Aussteller mit allen Mitteln unterstützen“, sagt Dornscheidt. Man denkt hierbei an Informationsportale im Internet, Sonderschauen und zusätzliche Veranstaltungen. Beispielsweise könnte eine Job- und Ausbildungsbörse im Internet realisiert werden, wo sich ausstellende Unternehmen schon vorab präsentieren können – mit der Möglichkeit der Terminvereinbarung für Informationsgespräche auf der Messe. Weiterhin zieht man die Einrichtung eines Newsrooms speziell für Employer-Branding-Themen der Aussteller in Erwägung. In Gesprächen mit den Industrieverbänden und ausstellenden Unternehmen sollen diese und weitere Ideen auf ihre Praktikabilität hin überprüft werden.
Auch der Medizintechnikindustrie käme eine solche Unterstützung der Messen beim Personal-Recruiting entgegen: „Es ist immer hilfreich, diese Herausforderung gemeinsam anzunehmen und aus unterschiedlichen Perspektiven umfassend abzudecken. Das kann für die Unternehmen nur von Vorteil sein“, erklärt Sabina Ufferheide von Dräger.
Heike Wöhe Fachjournalistin in Heidelberg

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