Muskelaufbau, Körperhaltung und die Sensomotorik lassen sich gleichzeitig in einem einzigen Fitnessprogramm trainieren. Das zeigen die Ergebnisse einer Studie der Fachhochschule St. Pölten.
In der Studie wurde klassisches Langhanteltraining mit der Verwendung spezieller Sportschuhe kombiniert. Aufgrund einer instabilen Sohlenkonstruktion fordern diese Schuhe das Balancevermögen der Trainierenden – und bewirken so im Zusammenhang mit der Langhantel mehrere positive Effekte. Der Trainingsansatz zeigt neue Möglichkeiten sowohl für den Präventiv- und Freizeitsport als auch für den Leistungssport auf.
Junge Beine ertragen Einiges: das Eineinhalbfache des Körpergewichts beim Gehen, das Dreifache beim Laufen. Damit das auch bis ins Alter so bleibt, sind zunehmend innovative Kraft-Trainingsmethoden gefragt. Die FH St. Pölten hat nun einen Trainingsansatz entwickelt, der klassische Kräftigungsübungen mit Langhanteln mit den sensomotorischen Trainingseffekten von speziellen Sportschuhen verbindet. Der Clou dieser handelsüblichen Spezialschuhe (MBT-Schuhe): Sohlen, die zum Beispiel durch Abrundung einen leicht instabilen Stand vermitteln. Die ungewöhnliche Kombination von Kraft- und Balanceakt führt zu einer deutlich verbesserten Kraft- und Haltungskontrolle.
In der Studie zeigte sich: „Nicht nur musste die Muskulatur auf das Anheben des Gewichts reagieren, sondern gleichzeitig den Schwankungen des Körperschwerpunkts entgegensteuern. Eine doppelte Anforderung – ein doppelter Trainingseffekt. Insbesondere für die Wadenmuskeln“, erklärt Brian Horsak, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Studiengangs für Physiotherapie an der FH St. Pölten. Der stärkere Trainingsreiz durch die Instabilität könne so zu einem stärkeren Muskelaufbau in der unteren Körperhälfte führen. Aber auch das Reflexverhalten bei Sturz- und Verletzungsrisiko ließe sich so verbessern.
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