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Rundumblick in 3D – auch bei Live Übertragungen

3D-Kino: Vereinfachte Produktion
Rundumblick in 3D – auch bei Live Übertragungen

Im Film sind Spezialeffekte gefragt, möglichst in 3D. Neue Software macht es nun möglich, nicht nur die für 3D-Aufnahmen nötigen Kameras automatisch aufeinander abzustimmen, sondern auch beliebig viele verschiedene Ansichten zu generieren.

3D-Produktionen sind aufwendig und teuer. Das liegt vor allem daran, dass der Kameramann statt einer gleich zwei Kameras bedienen muss. Fortlaufend muss er den Neigungswinkel und den Abstand der Aufnahmegeräte zueinander anpassen. Künftig reicht es, wenn eine Kamera scharf gestellt wird, den Rest erledigt nämlich eine Software. „Das zweite Aufnahmegerät übernimmt die Einstellung des ersten, und entsprechende Algorithmen sorgen dafür, dass die Kameras optimal aufeinander angepasst sind“, erläutert Dr. Siegfried Fößel, Abteilungsleiter am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS. Einen Prototyp der Software gibt es bereits: 25 Bilder pro Sekunde fangen die Kameras ein, einmal pro Sekunde kalibrieren sie sich selbständig.

Das System wurde in dem Projekt Spatial-AV entwickelt. Dort arbeiten die IIS-Wissenschaftler mit ihren Kollegen aus den Fraunhofer-Instituten für Digitale Medientechnologie IDMT, für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI sowie für Offene Kommunikationssysteme Fokus zusammen.
Für aufwendigere Spezialeffekte reichen zwei Kameras allerdings nicht mehr aus. Die Forscher am IIS haben daher ein System aus 16 Kameras aufgebaut, das beliebig erweitert werden kann. Der Clou des Systems liegt in der Software: Sie erstellt aus den 16 Bildern Tiefenkarten, die in Grautönen angeben, wie weit das in diesem Pixel zu sehende Objekt vom Betrachter entfernt ist. „Mit Hilfe dieser Tiefenkarte können wir aus den 16 Ansichten der realen Kameras beliebig viele Ansichten generieren – und somit eine virtuelle Kamera erstellen, ähnlich wie bei rein am Computer generierten Filmen. Das bietet extrem viele Freiheiten. So lassen sich beispielsweise virtuelle Kamerafahrten realisieren, ohne die realen Geräte bewegen zu müssen“, erklärt Fößel die Verarbeitung von so genannten Lichtfeld- oder Multikameradaten.
Änderungen stehen jedoch nicht nur im Kino an, auch daheim wird sich das Film- und Fernseherlebnis ändern. So können Fußball- und Konzert-Fans künftig die Kameraperspektive bei Live-Übertragungen frei wählen, sich im Kreis drehen und eine Rundum-Ansicht des Spielfeldes sowie der Zuschauertribünen genießen. Möglich macht es die „OmniCam360“: Wird diese Kamera etwa am Spielfeldrand in Höhe der Mittellinie positioniert, erfasst sie das gesamte Panorama, also einen 360-Grad-Blick. „Die Kamera bringt nur 15 Kilogramm auf die Waage und ist nicht größer als eine normale Fernsehkamera. Sie kann somit von einer Person getragen und auf einem Stativ befestigt werden“, sagt Christian Weißig, Projektleiter am Fraunhofer HHI in Berlin, wo die Kamera entwickelt wurde.
Insgesamt zehn Kameras umfasst die Omnicam. In einer Reihe von Testproduktionen konnte die Kamera ihr Können bereits unter Beweis stellen. Mittlerweile ist sie lizensiert und wird vermarktet. Sogar beim WM-Finale in Brasilien kam die neue Technik zum Einsatz.
Weitere Informationen: Link zum Projekt Spatial-AV
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