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Operieren trotz geringer Expertise

Prostatakrebs
Operieren trotz geringer Expertise

Operieren trotz geringer Expertise
Prof. Manfred Wirth, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie, mit dem Da-Vinci-System zur Roboter-assistierten Chirurgie Bild: Uniklinikum Dresden
Prostatakrebs | Drei von zehn Prostataoperationen erfolgen an Kliniken mit zu geringer Expertise: Dies belegt eine Studie des Universitätsklinikums Dresden. Sie analysiert 221 000 Eingriffe zwischen 2006 und 2013.

Mindestens 50 Operationen pro Jahr empfiehlt die deutsche Prostatakrebsleitlinie als Orientierungswert für Zentren, die eine komplette operative Entfernung der Prostata anbieten. Doch eine Studie der Klinik und Poliklinik für Urologie des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden weist nach, dass Krankenhäuser immer häufiger diese Radikaloperationen vornehmen, obwohl sie die Mindestfallzahl unterschreiten.

Im Untersuchungszeitraum von 2006 bis 2013 hat sich der Anteil dieser Krankenhäuser von 49 % auf 67 % erhöht. Der Anteil der Patienten verdoppelte sich nahezu von 16 % auf 28 %. Die Dresdner Urologen fordern daher Maßnahmen, um die Patientenversorgung zu zentralisieren. Eine Operation in Häusern mit hohen Fallzahlen steigere die Patientensicherheit und führe seltener zu Nebenwirkungen wie Impotenz oder Inkontinenz.
„Viele Gesundheitssysteme im Ausland nutzen bereits verbindliche Mindestmengenkataloge, um eine Zentralisierung von komplizierten Operationen zu erreichen“, erklärt Dr. Johannes Huber, der Leiter der Studie „Robots Drive the German Radical Prostatectomy Market”. In Deutschland gebe es eine solche Regelung bisher jedoch erst für sechs Verfahren wie Leber- und Nierentransplantationen, operative Eingriffe an den Herzkranzgefäßen oder bei Operationen von Bauchspeicheldrüse und Speiseröhre. Ohne Mindestmengenkataloge sind die Kliniken nicht an die Empfehlungen der von der Deutschen Gesellschaft für Urologie ausgearbeiteten Deutschen Prostatakrebsleitlinie gebunden.
Als einziger Partnerstandort des in Heidelberg gegründeten Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) gehört das Dresdner Universitätsklinikum zu den führenden Einrichtungen auf dem Gebiet der Krebsmedizin. Erfahrene Behandlungszentren seien auch am Vorhalten eines OP-Roboters und an der Zertifizierung als Prostatakarzinomzentrum zu erkennen.
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