Das Potenzial der deutschen Medizintechnikindustrie darf nicht gefährdet werden: Deshalb setzt sich Spectaris im Vorfeld der Bundestagswahl im September für innovationsfördernde Rahmenbedingungen ein. Dazu hat der Branchenverband ein Papier mit Kernforderungen veröffentlicht und den Parteien unter anderem folgende Forderungen kommuniziert: den Trend zu immer mehr Regulierung und Bürokratie stoppen, den Investitionsstau im Krankenhausbereich beenden, die Digitalisierung vorantreiben, Hygienevorschriften besser kontrollieren, die Forschung stärken und die Außenwirtschaft unterstützen.
Experten gehen von einem jährlichen Branchenwachstum von 4 bis 5 % aus. Sorge bereiten jedoch die steigenden regulatorischen und bürokratischen Anforderungen, besonders im Zusammenhang mit der Zulassung neuer Medizinprodukte. Gerade im Zuge der nationalen Umsetzung der 2017 in Kraft getretenen neuen europäischen Medizinprodukteverordnung dürfe die Regulierungsschraube nicht immer weiter angezogen werden, ohne dass die Patientensicherheit dadurch nachweisbar erhöht werde, fordert Spectaris.
Im Bereich der Krankenhausfinanzierung verlangt Spectaris die Korrektur von Fehlsteuerungen, um den anhaltenden Innovationsstau zu beenden. Die Politik dürfe sich nicht länger aus ihrer Verantwortung ziehen, indem die Zuständigkeit für die Krankenhausfinanzierung allein den Bundesländern überlassen werde.
Die gesetzlichen Rahmenbedingungen seien so zu gestalten, dass die großen Potenziale ausgeschöpft werden können, die die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft in sich berge. Um die Innovationskraft der mittelständischen Branchenunternehmen langfristig zu stärken, bedarf es laut Spectaris einer Forschungsallianz „Gesundes Leben / Medizintechnik“ als ressortübergreifende Maßnahme.
Zwei Drittel der deutschen Medizinprodukte gehen in den Export. Neben einem klaren Bekenntnis zum Freihandel erwartet Spectaris, dass die Exportkontrolle effizienter wird.