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Ohne Spinnen geht es nicht - Eklig, aber wichtig

Und außerdem war da noch was
Eklig, aber wichtig

Eklig, aber wichtig
Sie fressen auch echte Nervensägen: Eine Springspinne Phidippus mystaceus saugt eine Mücke aus (Bild: David E. Hill, Peckham Society, Simpsonville, South Carolina)
Ohne Spinnen geht es nicht. Was Forscher schon lange vermuten, konnten sie nun bestätigen: Spinnen gehören zu den wichtigsten Fressfeinden der Insekten. Sie vertilgen etliche Plagegeister – jedes Jahr 400 bis 800 Millionen Tonnen Beutetiere.

Spinnen. Allein bei dem Wort schüttelt es schon viele. Und es gibt sie fast überall: Mit mehr als 45 000 Spezies und Besiedlungsdichten von bis zu 1000 Individuen pro Quadratmeter gehören Spinnen zu den artenreichsten und am weitesten verbreiteten räuberischen Tierarten. Was wäre die Welt doch ohne sie … da gäbe es Mücken, Motten und anderes Getier im Übermaß. Wie groß ihre Bedeutung als Insektenvertilger nicht nur für uns, sondern für das gesamte Ökosystem ist, entdeckten nun Zoologen der schweizerischen Universität Basel und der schwedischen Lund University.

Wir essen so viel Fleisch wie Spinnen Insekten
Mit zwei auf unterschiedlichen Modellen beruhenden Berechnungsmethoden zeigten sie übereinstimmend auf, dass die globale Spinnengemeinschaft jährlich schätzungsweise 400 bis 800 Mio. Tonnen Beutetiere vernichtet. Zum Vergleich: die menschliche Weltbevölkerung verzehrt nach Aussagen der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) jährlich etwa 400 Mio. Tonnen Fleisch und Fisch. Also weniger bis gleich so viel, so wie die achtbeinigen Krabbler Insekten vertilgen. Ferner lässt sich die Fressleistung der Spinnen mit derjenigen der Wale in den Weltmeeren vergleichen, die auf 280 bis 500 Mio. Tonnen Beutebiomasse pro Jahr geschätzt wird
Mehr als 90 % der von Spinnen aller Art getöteten Beutetiere sind Insekten und so genannte Springschwänze (wie zum Beispiel der Schneefloh). Außerdem erbeuten große tropische Spinnen gelegentlich auch kleinere Wirbeltiere, wie Frösche, Eidechsen, Schlangen, Fische, Vögel und Fledermäuse, oder ernähren sich von Pflanzenkost. Die große Spannbreite erklärt sich dadurch, dass Vertilgungsraten innerhalb spezifischer Ökosysteme stark schwanken können. Diese Schwankungen müssen bei ökologischen Hochrechnungen entsprechend berücksichtigt werden.
Große Bedeutung in Wäldern und Grasland
Die Zoologen konnten weiter zeigen, dass Spinnen weit mehr Insekten in Wäldern und Grasland töten als in den übrigen Habitaten. In Wald- und Grasland fallen den Spinnen zahlreiche Forst- und Graslandschädlinge zum Opfer. „Durch unsere Berechnungen lässt sich erstmals global quantifizieren, dass Spinnen wichtige natürliche Feinde von Insekten sind. Zusammen mit den übrigen Insektenfressern – wie etwa Ameisen und Vögel – tragen sie dazu bei, die Populationsdichten von Insekten signifikant zu reduzieren“, sagt Erstautor Martin Nyffeler von der Universität Basel. „Spinnen tragen dadurch wesentlich zur Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichtes der Natur bei“, fährt er fort.
Wie viele Schädlinge die Spinnen im Lebensraum „Haushalt“ verspeisen, hat die Studie leider nicht untersucht. Im Zweifelsfall: krabbeln lassen – oder, wenn der Mitbewohner unerträglich scheint, mit dem Glas fangen und an die frische Luft setzen. Das Ökosystem „Haus und Garten“ dankt‘s.
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